Das bin ich..
Romy Handke
Hallo! Schön, dass ihr da seid. Ich bin Romy, ich lebe mit meiner Familie bei Dresden, in einem Haus, in dem immer etwas los und es ganz selten leise ist und wo sich im Flur die Jacken und Gummistiefel türmen. Ich sag’s euch, als Mutter von vier Jungs kenne ich ihn ganz genau, diesen Wunsch: dass wenigstens auf Fotos ein mal alles perfekt ist. Dass sich alle benehmen und wir uns von unserer besten Seite zeigen. Aber, tja, „Picture perfect“, das gibt es bei uns nicht. Dafür gibt es stapelweise gemalte Kinderbilder auf der Arbeitsplatte und Matchboxautos auf dem Waschbeckenrand – und selbstgebackenen Apfelkuchen von meinem Ältesten. Chaos und Kuchen, Liebe und Legosteine, Fotografie und ganz viel Kaffee: das ist das Rezept unserer Familie.
Es gibt aber auch noch ein paar Geheimzutaten: ich liebe das Geräusch von Regen, der nachts auf Fensterscheiben prasselt. Ich liebe Sammeltassen und andere Erinnerungsstücke, wie den kleinen Beistelltisch in der Ecke, den ich von meinem Opa geerbt habe und der mich immer an ihn erinnert. Andere geliebte Erinnerungen riechen nach Urlaub, nach Knoblauch und Lavendel, schmecken nach Chili, Ingwer und Sand zwischen den Zähnen. Das Geräusch von Flipflops auf alten Pflastersteinen, von Kindern, die durch Gassen flitzen. Das Tosen der Wellen, die Stille einer Bucht. Spanien im Herbst ist unsere große Liebe, genauso wie Rügen im Winter. Neues Schuljahr, Hausaufgaben, Schneeschippen: all das scheint dann unendlich weit weg zu sein.
Unendlich weit weg ist auch alles, wenn ich gemeinsam mit meinem Mann nachts im Winter mit den Langläufern durch den Wald hinterm Haus entlangfahre. Dort, wo am Tage die Jungs toben, wo wir im Sommer Radfahren und im Herbst spazieren gehen. Über uns biegen sich die Bäume voller Schnee, in der Ferne scheint warmes Licht durch verschneite Fenster. In diesem Moment sind wir mal ganz für uns, atmen tief durch und tanken Kraft für den nächsten Tag.
Nun aber genug von mir, ich möchte euch und eure Geschichte kennen lernen.